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Osteoporose: ungeliebter Knochenschwund

Über sechs Millionen Deutsche leiden an Osteoporose. Besonders Frauen nach den Wechseljahren sind betroffen.

Hertha Müller hatte noch nie von Osteoporose gehört. Die 72-Jährige wunderte sich nur, dass sie immer kleiner zu werden schien und sich ein kleiner Buckel bildete. Erst als ihr beim Heben ihrer Einkaufstasche im Supermarkt ein Wirbel im Rücken brach, stellte ihr Arzt fest, dass sie an Osteoporose leidet.

Im Volksmund wird die Osteoporose auch als „Knochenschwund“ bezeichnet – das macht deutlich, was passiert: Knochensubstanz geht verloren. Durch Osteoporose baut sich die Knochensubstanz krankhaft schnell ab, die Knochen werden immer löchriger und brüchiger. Die Krankheit verläuft schleichend, viele Betroffene merken jahrelang nichts davon – bis zum ersten Knochenbruch etwa an einem Wirbel im Rücken, an der Hüfte oder am Handgelenk. Der Knochen bricht oft bei einer ganz gewöhnlichen Tätigkeit. So wie bei Hertha Müllers Einkauf.

Frauen sind öfter betroffen als Männer

30 Prozent aller Frauen erkranken während oder nach der Menopause an Osteoporose. Zwar sind die genauen Ursachen der Osteoporose noch ungeklärt. Gesichert gilt aber, dass die Hormonumstellung eine Rolle spielt. Ganz wichtig zur Vorbeugung der Krankheit ist ein gesunder Ernährungsstil mit viel Kalzium und Vitamin D. Calcium ist zum Beispiel in Milchprodukten, aber auch in grünen Gemüsesorten wie Grünkohl und Broccoli enthalten. Außerdem wirkt Bewegung vorbeugend. Die Kräfte, die auf den Knochen wirken, regen die knochenaufbauenden Zellen an, neue Knochensubstanz zu bilden. Daneben fördert ausreichendes Sonnenlicht die Vitamin-D-Produktion der Haut. Empfohlen wird mindestens eine halbe Stunde Aufenthalt im Freien am Tag.

Dr. Julia Egleder