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Entspannt zum Impfen

Alle Jahre wieder stehen in regelmäßigen Abständen Impfungen an. Aber was kann man unternehmen, wenn einen die Angst vor Injektionen nicht loslässt?

Nicht nur Kindern, auch vielen Erwachsenen schaudert es beim Gedanken an Blutabnahmen oder Injektionen, wie etwa Impfungen. Dabei ist jedoch niemand alleine, denn die Angst vor Spritzen und Injektionen jeglicher Art ist in der Bevölke- rung weit verbreitet. Diese Angst, medizinisch auch Trypa- nophobie genannt, entsteht meist in der Kindheit und dauert in vielen Fällen bis ins Erwachsenenalter an. Traumatische oder schmerzhafte Erlebnisse bei Praxisbesuchen prägten die Betroffenen negativ. Solche Erfahrungen hinterlassen Spuren. Teils ist die Angst auch vererbt. Das erklärt, warum die Phobie oft bei Geschwistern beobachtet wird.

Das Phänomen tritt dabei in unterschiedlichen Formen auf. Angefangen bei einem unguten Gefühl über akute Angstre- aktionen mit Schwitzen, Schwindel und Herzklopfen, bis hin zu regelrechten Panikattacken mit Ohnmachtsanfällen. Die Bandbreite der Ausprägung ist groß. Die Meisten kennen eine gewisse Nervosität vor Injektionen, bei der Trypanophobie ist die Angst jedoch viel stärker ausgeprägt.

Legen die Betroffenen in der Folge ein Vermeidungsverhalten an den Tag und verpassen so Behandlungen, können die negativen gesundheitlichen Auswirkungen enorm sein. Wichtige Dia- gnosestellungen entfallen, wenn Blutentnahmen verweigert werden. Notwendiger Schutz für die Gesundheit fehlt, wenn Impfungen abgesagt werden. Auch die intravenöse Gabe von Arzneimitteln oder notwendige Thrombosespritzen müssen durchgeführt werden.

Erste Schritte zur Selbsthilfe

Ist die Angst eher schwächerer Natur, gibt es einiges, das Sie selbst tun können. Suchen Sie das offene Gespräch mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin. Vielen Patienten hilft es be- reits, ihren Ängsten vor der Behandlung Luft zu machen. Ein Austausch auf Augenhöhe, über all Ihre Bedenken und Befürchtungen, bewirkt manchmal Wunder. Suchen Sie sich einen verständnisvollen Arzt oder Ärztin, zu dem Sie eine Vertrauensbasis haben. Die Praxis sollte zusätzlich eine für Sie angenehme Atmosphäre bieten. Lassen Sie sich alle geplanten Eingriffe genau erklären. Sich im Vorfeld einen Überblick zu verschaffen, nimmt oft einen großen Teil der Anspannung. Steht der geplante Eingriff schließlich an, trinken Sie ein Glas Wasser und essen Sie ein Stück Traubenzucker. Legen Sie sich gegebenenfalls hin und lagern die Beine etwas erhöht. Diese Maßnahmen helfen einem Blutdruckabfall und einer drohen- den Ohnmacht vorzubeugen. Versuchen Sie sich abzulenken, etwa indem Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über ein alltägliches Thema plaudern. Zusätzlich schafft das Erlernen und Anwenden von speziellen Atem- und Entspannungs- techniken langfristig eine Linderung der Angst. Ist die Angst jedoch enorm, unüberwindbar und verursacht einen hohen Leidensdruck, so kann eine Verhaltenstherapie angezeigt sein.

Die Apotheke hilft

Wenn vor allem die Angst vor schmerzhaften Einstichen im Vordergrund steht, besteht die Möglichkeit, die Injektionsstelle vorzubehandeln. In der Apotheke gibt es dafür rezeptfreie Pflaster und Cremes mit oberflächlich betäubenden Wirk- stoffen. Die Einstichstelle wird so örtlich betäubt und die Reizweiterleitung zum Gehirn blockiert. Das Schmerzempfinden wird dadurch herabgesetzt und der Schmerz reduziert. Die Wirkstoffe verbleiben dabei nur in der obersten Hautschicht und der Körper wird nicht belastet. Die Produkte können sowohl vor Impfungen als auch Blutentnahmen und kleinen oberflächlichen Eingriffen der Haut angewendet werden. Zu beachten gilt es nur, Pflaster oder Creme mindestens eine Stunde vor dem Eingriff aufzubringen.

Michaela Theresia Schwarz

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