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Ewige Ruhe in der Natur

Immer mehr Menschen können sich ein Begräbnis in der Natur und damit außerhalb eines konventionellen Friedhofs vorstellen. Die Gründe dafür sind verschieden.

Was soll mit meinem Körper nach meinem Tod passieren? Diese Frage stellen sich fast alle Menschen irgendwann in ihrem Leben. Früher gab es dabei wenig Entscheidungsspielraum: fast alle Menschen wurden auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt. Heute ist das anders: Laut einer aktuellen Studie können sich ein Großteil der Befragten ihre letzte Ruhestätte auf einer Alm, im Bestattungswald oder an einem anderen Platz in der Natur vorstellen.

Aus Liebe zum Wald

Die Gründe für den Wunsch nach einer Naturbestattung können verschieden sein: Vielleicht liebt man die Natur oder den Wald und fühlt sich dort besonders wohl? Dann kann der Gedanke, dort die letzte Ruhe zu finden, schon zu Lebzeiten Trost und innere Ruhe spenden. Vielleicht sollen aber auch die Verwandten nicht mit der Grabpflege belastet werden? Immer öfter wohnen die eigenen Kinder oder enge Verwandte nicht mehr im selben Ort – das Grab zu pflegen ist damit gar nicht mehr so einfach und erfordert mitunter viel Aufwand. Außerdem ist es vielen wichtig, dass der eigene Beisetzungsort von den Hinterbliebenen aus freiem Antrieb aufgesucht wird und nicht „aus reiner Verpflichtung“, etwa um das Grab zu pflegen. Zudem: ein Grab mit Grabstein kostet einiges. Manche scheuen diese hohen Kosten, die oft die Angehörigen übernehmen müssen. Es gibt also viele Gründe, warum sich Menschen gegen eine Bestattung auf einem örtlichen Friedhof entscheiden. Fakt ist: es werden immer mehr, die für sich eine Naturbestattung wählen.

Nachfrage steigt

Während es in Deutschland nicht erlaubt ist, die Asche eines Verstorbenen außerhalb eines Friedhofs in die Luft oder in einen Fluss zu streuen, sind Bestattungen im Wald erlaubt. In Deutschland wurde im Jahr 2001 der erste Begräbniswald eröffnet, davor waren in der Schweiz schon einige solcher Wälder angelegt worden. Seitdem steigt die Nachfrage seit Jahren, immer mehr Begräbniswälder eröffnen, im Moment existieren schon mehrere Hundert in ganz Deutschland.

In den Begräbniswäldern liegt die Asche der Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen zwischen den Wurzeln eines Baumes. Man kann sich für einen einzelnen Platz oder mehrere Plätze nebeneinander für Familien oder Freundeskreise entscheiden. Im Bestattungswald fallen dabei deutlich geringere Beisetzungsgebühren als in einem konventionellen Gemeindefriedhof an. Man spart sich zudem das Geld für einen Grabstein und die Gestaltung und Pflege der Grabstätte.

Tröstlicher Gedanke

Die Begräbniswälder sind nach öffentlichem Recht genehmigte Friedhöfe. Dort kann man sich schon zu Lebzeiten seinen Lieblingsbaum für die ewige Ruhe aussuchen. Grabsteine oder Blumenkästen gibt es in den Begräbniswäldern nicht. Oft weist aber eine kleine Tafel auf den Verstorbenen oder die Verstorbene hin. Nur die Natur schmückt die letzte Ruhestätte. Für viele ist das ein tröstlicher Gedanke: die eigene Asche geht in den Kreislauf des Lebens zurück.

Dr. Julia Egleder