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Knochenschwund

Über sechs Millionen Deutsche leiden an Osteoporose. Bei der Krankheit baut sich die Knochenmasse ab, es kommt oft zu Brüchen.

Gerlinde Merling hatte noch nie von Osteoporose gehört. Die 72-Jährige wunderte sich nur, dass sie immer kleiner zu werden schien und sich ein kleiner Buckel bildete. Erst als ihr beim Heben ihrer Einkaufstasche im Supermarkt ein Wirbel im Rücken brach, stellte ihr Arzt fest, dass sie an Osteoporose leidet.

Im Volksmund wird Osteoporose auch als „Knochenschwund“ bezeichnet – das macht deutlich, was passiert: Knochensubstanz geht verloren. Durch Osteoporose baut sich die Knochensubstanz krankhaft schnell ab, die Knochen werden immer löchriger und brüchiger. Die Krankheit verläuft schleichend, viele Betroffene merken jahrelang nichts davon – bis zum ersten Knochenbruch, der oft an einem Wirbel im Rücken, an der Hüfte oder am Handgelenk passiert. Der Knochen bricht oft bei einer gewöhnlichen Tätigkeit. So wie bei Gerlinde Merlings Einkauf.

Viel Calcium und Vitamin D nötig

Besonders Frauen nach den Wechseljahren sind von der Krankheit betroffen. Ganz wichtig zur Vorbeugung der Krankheit ist ein gesunder Ernährungsstil und die Einnahme von viel Calcium und Vitamin D. Beides stärkt die Knochensubstanz. Calcium ist zum Beispiel in Milchprodukten, aber auch in grünen Gemüsesorten wie Grünkohl und Broccoli enthalten. Vitamin D dagegen findet sich etwa in fettem Seefisch. Der Körper entwickelt es auch mithilfe von Sonnenstrahlen. Da viele aber nicht genügend Sonnenlicht für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D tanken können, nehmen viele Osteoporose-Patienten auch Vitamin D-Tabletten. Außerdem wirkt Bewegung vorbeugend. Man ist der Krankheit also nicht hilflos ausgeliefert.

Dr. Julia Egleder