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Prostatakrebs: Wichtig ist die frühe Diagnose
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebsart bei Männern. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland mehr als 60.000 Männer daran, über 80 Prozent davon sind älter als 60 Jahre.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Neuerkrankungen an Prostatakrebs stetig gestiegen. Doch was genau dazu führt, dass sich Prostatakrebs bildet, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle sind genetisch bedingt. Als größter Risikofaktor gilt unbestritten das Alter. Auch Ernährung, Sexualverhalten oder Infektionen werden immer wieder diskutiert. Doch bisher konnte noch keine Studie einen direkten Einfluss des Lebensstils belegen. In zehn Prozent der Fälle führt ein Prostatakarzinom zum Tod.
Früh erkannt, kann die Krankheit jedoch gut behandelt werden. Problematisch ist nur, dass Symptome erst sehr spät auftreten und kaum charakteristisch sind. Beispielsweise zählen hierzu Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Schmerzen beim Samenerguss oder Erektionsstörungen. Für diese Beschwerden kommen auch zahlreiche andere Gründe in Frage.
Regelmäßig zur Vorsorge
Umso wichtiger ist es, regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen durchführen zu lassen. Hier hat der Arzt zahlreiche Möglichkeiten: Eine rektale Untersuchung, bei der die Prostata über den Enddarm ertastet wird, Ultraschalldiagnostik, die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut sowie eine Prostatabiopsie. Bei einer Biopsie werden Gewebeproben entnommen. Auf deren Basis können Experten innerhalb kurzer Zeit bestimmen, ob das Karzinom gut- oder bösartig ist. Ab dem 45. Lebensjahr haben Männer einen Anspruch darauf, dass gewisse Früherkennungsuntersuchungen von der Krankenkasse übernommen werden. Die Tastuntersuchung wird meist zuerst durchgeführt und komplett bezahlt. Stellt der Urologe hier Veränderungen der Prostata fest, kann der PSA-Test zusätzlich durchgeführt werden.
Erhält der Patient die Diagnose „Prostatakrebs“, hängt das für den Betroffenen ideale Behandlungsverfahren in erster Linie davon ab, wie aggressiv und fortgeschritten der Tumor bereits ist. Die in Deutschland häufigste Behandlung ist nach wie vor die totale Entfernung der Prostata sowie eine Bestrahlung. Da beide Methoden neben ihren Vorteilen auch Nachteile haben, hängt die Entscheidung über die Behandlung stark von der Konstitution des einzelnen Patienten ab.
Fokale Therapie
Gerade bei weniger aggressiven Karzinomen neigt man dazu, erst einmal abzuwarten, ob und wie schnell sich der Tumor vergrößert. „Watchful waitig“, also ein konstantes und aufmerksames Beobachten, wird diese Begleitung von Urologen genannt. Doch für viele Männer ist es eine belastende Vorstellung, mit einem Karzinom im Bauchraum zu leben. Deshalb besteht unter bestimmten Umständen die Möglichkeit einer fokalen Therapie, bei der nicht die gesamte Prostata behandelt wird, sondern lediglich die vom Krebs befallenen Stellen. Tumorherde müssen sich hierbei noch in einem Frühstadium befinden und der Patient muss einen guten Gesundheitszustand aufweisen. Allerdings besteht bei der punktuellen Behandlung die Gefahr, dass kleine, sich noch im Wachstum befindende Karzinome übersehen werden. Deshalb ist im Nachgang eine engmaschige Überwachung unumgänglich.
Vorbeugung und Nachsorge
Die Gefahr von Rezidiven, also einem Wiederausbrechen der Krankheit, besteht bei erfolgreich behandelten Patienten lebenslang. Deshalb muss gerade in den ersten zwei Jahren eine konstante Betreuung stattfinden und alle drei Monate sichergestellt werden, dass sich keine neuen Tumore bilden. Auch, wenn es keine Studie gibt, die einen direkten Einfluss des Lebensstils auf die Bildung von Prostatakarzinomen belegt, raten Ärzte dennoch, einen als gemeinhin gesund eingestuften Lebensstil zu pflegen. Viel Obst und Gemüse, wenig tierische Fette und regelmäßige Bewegung.
Felicia Meier